Wichtiger denn je!

Die IGW-Strategie

Modernisierung vor Regulierung:
Thesen zur Zukunft der Sozialen Gesundheitswirtschaft

Derzeit wird viel über die Neuordnung des Gesundheitssystems diskutiert. Von Entökonomisierung ist die Rede und, dass die Medizin ganz in den Vordergrund gerückt werden soll. Bei näherer Betrachtung der Finanzierungsvorschläge wird allerdings eine Grundausrichtung deutlich, die nur als äußerst kritisch bewertet werden kann. So wird in der Krankenhausfinanzierung überwiegend eine Rückkehr zur institutionellen Alimentierung angestrebt, die bereits in den 1970er und 80 Jahren ihre extrem nachteiligen Auswirkungen auf die Patientinnen und Patienten unter Beweis gestellt hat. Die Wiedereinführung einer leistungsunabhängigen pauschal Finanzierung würde die inzwischen vielerorts schon dramatischen Defizite in der medizinischen Versorgung verfestigen. Das hätte erhebliche negative Auswirkung auf die Patientinnen und Patienten.

Diesen Ideen in Richtung Staatsmedizin und Planwirtschaft setzt die INITIATIVE GESUNDHEITSWIRTSCHAFT das Konzept der Sozialen Gesundheitswirtschaft entgegen.

These 1: Soziale Gesundheitswirtschaft als Ordnungsrahmen

Die soziale Marktwirtschaft hat sich als Ordnungsrahmen für einzelwirtschaftlich agierende Unternehmer und Manager gesellschaftlich bewährt und eignet sich auch hervorragend als Grundlage für eine Soziale Gesundheitswirtschaft.

These 2: Staat schafft Marktordnung für Unternehmen

Wie in anderen Wirtschaftsbereichen ist der Staat auch in der Gesundheitswirtschaft verantwortlich für die Festlegung einer einheitlichen Marktordnung, während Gesundheitsbetriebe innerhalb dieses wirtschaftlichen Rahmens agieren. Dabei sollten sie von unternehmerisch geprägten Managern geführt werden.

These 3: Transparente und einheitliche Strukturen erforderlich

Die primären Behandlungs- sowie sekundären Administrations- und Logistikprozesse sind über die bestehenden drei Sektoren unter Beteiligung aller Akteure aus Medizin, Pharmazie und Pflege sowie Ökonomie und Technik zu strukturieren und zu harmonisieren. Dabei müssen Patienteninteressen an oberster Stelle stehen. Es bedarf einheitlicher Strukturen für Dokumentation, Datenspeicherung und Renumeration. Nur auf Basis strukturierter Prozesse können Gesundheitsanbieter gezielte Leistungsversprechen mittels digitaler Workflows im Sinne einer Markenmedizin sicherstellen.

These 4: Einsatz digitaler Technologien ermöglichen

Die steigende Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen erfordert bei einem Rückgang qualifizierter Gesundheitsmitarbeiter den verstärkten Einsatz moderner digitaler Technologien, wie sie in anderen Branchen längst erfolgreich zum Einsatz kommen. Tradierte, oftmals standespolitisch motivierte Regulierungen müssen auf den Prüfstand, um sicher zu stellen, dass sie angesichts veränderter Rahmenbedingungen die Einführung sinnvoller Weiterentwicklungen nicht verzögern.

These 5: Patientensouveränität stärken

Die bisherige Wissensasymmetrie zwischen Behandlern und Behandelten muss weiter reduziert werden. Als Konsumenten von Gesundheitsdienstleistungen muss die Souveränität der Patienten gestärkt werden, indem im Internet mehr qualitätsgesicherte medizinische Informationen allgemein zugänglich gemacht werden, und eine staatlich geförderte „Stiftung Gesundheitstest“ einen transparenten und neutralen Überblick über Leistungsfähigkeit und Qualität der Gesundheitsangebote bietet.

These 6: Leistungsbezogenes Endgeldsystem ausbauen

Da kein Zusammenhang zwischen eingesetzten Ressourcen und qualitativem Ergebnis der Behandlung besteht, ist die Weiterentwicklung des leistungsbezogenen Entgeltsystems gerade im Interesse der notwendigen Patientenzentrierung alternativlos. Die DRG-Systematik der Krankenhausfinanzierung sollte auf die ambulanten und Reha-Sektoren übertragen werden. Darüber hinaus sollten Behandlungserfolg und Patientenbewertungen über Zu- und Abschläge verstärkt Einfluss auf die Bezahlung von Gesundheitsdienstleistungen haben.

Mischen Sie beim Umbau des Gesundheitssystems im Interesse der Patientinnen und Patienten mit. Werden Sie Mitglied der INITIATIVE GESUNDHEITSWIRTSCHAFT Interesse? Schreiben Sie uns gerne eine Mail an: Dietmar Reese, office@kswk.de