Im Nachklang zu der Diskussion auf dem GESUNDHEITSWIRTSCHAFTSKONGRESS 2019 in Hamburg
„Was ist eigentlich Pflege: Ein alter Beruf wird neu erfunden“
Ein Beitrag von Marie-Luise Müller
“Die Pflege von/am Menschen führt uns zurück in die caritative, christliche humanitäre Geschichte. Die Sorge um das Wohlergehen anvertrauter Menschen in der Familie, Gemeinde und Anstalten/Einrichtungen war handlungsleitend. Pflegerisches Handeln war praktisch-handwerkliches Grundverständnis (Erfahrungswissen, mütterliches, naturorientiertes, Handeln) war stets der Kern im Sinne eines guten Pflegeverständnisses.
Im 19. und 20.Jahrhundert erweiterte sich der Denk und-Handlungsbedarf an Pflege!
Berufung und Beruf liegen eng zusammen und haben aus meiner Sicht bis heute an Bedeutung nicht verloren. Die jeweilige Interpretation – z.B. ich fühle mich für den Beruf der Gesundheits- und Krankenschwester berufen, geeignet, sagt gleich zweierlei aus.
1.) Innere Haltung, mein Werteverständnis, mein soziales Verhalten
2.) Berufliche Qualifikation durch theoriegelenktes Fachwissen mit Praxiserfahrung angereichertes Lernen, lassen mich zu einer Fachfrau/Fachmann im Berufsfeld Pflege werden.
Im 21.Jahrhundert steht der Faktor „Mensch“ als größte Herausforderung im Zentrum der Gesellschaften und ihren Entwicklungen.
Die berufliche Pflege befindet dabei auf dem Weg zu einer eigenständigen Profession. Diesen Modernisierungsprozess auszuhandeln und auf allen Ebenen des Gesundheits-und Pflegewesens zu etablieren, ist die vorrangigste Aufgabe aller Beteiligten. Nur so wird die Pflege zu einem einzigartigen und unverwechselbaren Selbstverständnis/Gesicht kommen.
Im Wettbewerb um Menschen die den modernen und einzigartigen Beruf mit seinen vielen Facetten ergreifen liegt das Anziehende, das Faszinierende und Aushaltende im menschlichen Handeln und im Zusammenwirken zwischen Menschen die Pflege bedürfen und Pflegenden.
Menschenwürdige Rahmenbedingungen und qualifikationsbezogene Vergütungen werden den Faktor „Menschen“ ausdauernd und lange im Beruf Pflege halten.”